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Unterwegs mit Kindern – und das Essen?

 

Endlich raus mit der Familie und viel freie Zeit miteinander verbringen. Fahren Sie mit Ihrer Familie weg, sollte Sie Ihr Urlaubsgefühl schon mit der Anreise beginnen. Zählen Sie diese interessanten Stunden unterwegs einfach mit zum Urlaub mit dazu. Hier nun Anregungen für glückliche Stunden ohne Familien-Stress.

 

Anreise
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Ihren Urlaubsort zu erreichen. Und zwar mit dem Auto, dem Zug oder dem Flugzeug. Auch eine Busfahrt ist möglich; allerdings für kleine Kinder nicht empfehlenswert.
Je nachdem welche Reise-Art die Familie wählt, gibt es einige Besonderheiten bei der Verpflegung unterwegs.

 

Essen im Auto
Verreisen Sie mit dem Auto, ist es für die ganze Familie recht einfach, sich zu verpflegen. Suchen Sie sich eine schön gelegene Raststätte aus. Falls Sie Ihren Reise-Proviant glücklicherweise selbst mitgebracht haben, muss die Familie nicht unbedingt ins Restaurant gehen, sondern kann sich (zumindest im Sommer) ein schattiges Plätzchen unter einem Baum suchen und dort fröhlich picknicken. Ihr Kind wird es genießen, unter freiem Himmel zu essen.
Ist Ihr Kind noch sehr klein ist, gibt es in einem guten Rasthaus sicherlich eine saubere, ruhige Ecke zum Stillen oder Sie bitten eine hilfsbereite Bedienung um abgekochtes Wasser für ein Fläschchen oder Brei, falls Sie kein abgekochtes Wasser in einer Thermoskanne dabei haben. Sicherlich gibt es auch die Möglichkeit, mitgebrachte Gemüsegläschen dort erwärmen zu lassen.
Verbinden Sie die Pause -neben dem Gang zur Toilette- auch mit etwas Bewegung. Danach haben alle wieder mehr Lust, im Auto zu sitzen. Mit etwas Glück gibt es sogar einen Spielplatz für Ihr Kind.
Planen Sie genügend Pausen ein.
Während der Fahrt, sollte Ihr Kind nur kleine Snacks erhalten und natürlich trinken dürfen. Achten Sie darauf, dass sich Ihr Kind nicht verschluckt! Füllen Sie die Getränke lieber in eine Sport-Trinkflasche mit Mundstück; vielleicht für jedes Familienmitglied eine eigene bunte?

 

Essen im Flugzeug
Wenn Sie eine Flugreise antreten, ist dies meistens mit langen Wartezeiten verbunden. Möchten Sie mit Ihrem Kind nicht unbedingt Fast Food essen oder ein teures Restaurant aufsuchen, empfiehlt es sich, verschiedene leckere und gesunde Häppchen in mundgerechter Form mitzunehmen. Auch Muffins sind super geeignet. Während des Flugs selbst wird meistens eine komplette Mahlzeit serviert, die ohnehin aus verschiedenen kleinen Portionen besteht. So kann es für Ihr Kind ein Spaß sein, das eingepackte Essen auszuwickeln und zu essen. Viele Fluglinien bieten -besonders auf Langstreckenflügen- Kindermenüs für Kinder ab 2 Jahre an. Sie müssen diesen besonderen Wunsch vor dem Abflug bei der Fluglinie anmelden. Meine Tochter mochte dieses Essen allerdings nicht. Sie hat es grundsätzlich verweigert und ich habe für meine Tochter immer kleine gesunde Leckereien eingepackt. Wenn Ihr Kind noch kleiner ist, nehmen Sie für das Flugzeug eine Trinkflasche mit. Eine kinderfreundliche Stewardess wird für Ihr Kind die Getränke an Bord bestimmt dort hinein füllen. Denken Sie daran, dass Sie leider keine Getränke von zuhause mit an Bord nehmen dürfen. Sie erhalten allerdings für viel Geld Säfte und Wasser im Flughafengelände, sobald Sie die Sicherheitskontrollen durchlaufen haben.
Für Flaschenkinder oder Kleinkinder, die Brei gefüttert bekommen, können Sie die Hilfe des Flugpersonals in Anspruch nehmen. In der bordeigenen Miniküche lassen sich Wasser für die Milchmahlzeit oder ein Breigläschen problemlos in der Mikrowelle erwärmen. Allerdings sollten Sie das Essen probieren, bevor Sie es Ihrem Kind geben, um sicherzugehen, dass es in der Mikrowelle nicht überhitzt wurde.

 

Essen im Zug
Fahren Sie mit Ihrer Familie mit dem Zug, so ist es für Ihr Kind Spaß, die kleinen Tische auszuklappen und die selbst gemachten Snacks zu probieren. Dekorieren Sie die Tische mit lustigen Kinder-Servietten -oder lassen Sie es besser von Ihrem Kind machen- und packen Sie all die Köstlichkeiten aus. Das gibt ein schönes Bild und ist fast wie draußen beim Picknick mit dem Unterschied, dass die Landschaft an Ihnen vorbei zieht.
Für die ganz Kleinen ist es recht einfach mit den Mahlzeiten. Nehmen Sie für die Fläschchen oder den Brei heißes Wasser in einer Thermoskanne mit. Oder Sie bitten einen hilfsbereiten Zugbegleiter um heißes Wasser. Sicherlich helfen die Mitarbeiter gerne.
Eine Alternative ist das gemeinsame Essen im Bord-Restaurant. Informieren Sie sich besser vorher über das Angebot, damit es für Ihr Kind keine Enttäuschung wird. Nicht immer erwartet Sie dort Qualität und Sauberkeit. Oftmals ist ein selbst belegtes Brot mit interessant geschnittenem Gemüse viel spannender als lieblose Nudeln oder traurige Würstchen.

 

Essen am Urlaubsort

Je nachdem welchen Urlaubsort Sie mit Ihrer Familie ausgewählt haben, sind die Speisen und Getränke, die man dort bekommt, mehr oder weniger ungewohnt.
Wie können Sie und Ihre Familie sich nun gut verpflegen?

Sind Sie Selbstversorger zum Beispiel in einer Ferienwohnung in Deutschland, dann ist es kein Problem, Ihrem Kind Essen zu servieren, welches es von zu Hause kennt. Auch auf einem Campingplatz mit begrenzten Möglichkeiten, können Sie schmackhafte Gerichte zubereiten, ohne immer zur Dose zu greifen.
Selbstverpflegung im Ausland ist auf jeden Fall eine interessante Sache. Sie können mit Ihrem Kind über einen Markt schlendern und gemeinsam fremdländische unbekannte Lebensmittel und Gewürze entdecken. Lassen Sie Ihr Kind riechen und fühlen; eventuell darf es sogar probieren. Menschen in südlichen Ländern sind meistens sehr kinderfreundlich. Haben Sie in Ihrer Unterkunft eine Kochmöglichkeit, können Sie gemeinsam mit Ihrer Familie alles ausprobieren und bekannte Gerichte von zu Hause mit neuen kreativ verbinden. Das bringt der ganzen Familie Spaß!

Wichtig ist, die Lebensmittel, die Ihrer Familie dort angeboten werden, sorgfältig auszuwählen. In vielen Ländern werden die Mahlzeiten stärker gewürzt als zu Hause oder fetthaltiger zubereitet wie zum Beispiel die beliebten Tapas in Spanien. Es kann sein, dass Sie am Urlaubsort kein Leitungswasser trinken dürfen, weil die darin enthaltenen Bakterien Magen-Darm-Beschwerden verursachen können. Achten Sie darauf, dass Ihr Kind dann auch keine Eiswürfel in seinem Getränk hat. Zumal zu kalte Getränke für Kinder sowieso eher ungeeignet sind.

Verbringen Sie mit Ihrer Familie den Urlaub in einem Hotel, ist meistens ein großes Buffet im Arrangement enthalten. Ihr Kind hat dort die Möglichkeit, aus zahlreichen unterschiedlichen Speisen auszuwählen. Sie finden dort sicherlich auch Kartoffeln, Nudeln oder Reis, also Lebensmittel, die Ihr Kind schon kennt und gut verträgt. Rohkost sollte Ihr Kind besser nicht essen. Schälen Sie das Obst grundsätzlich ab. Gibt es in dem Hotel ein spezielles Kinder-Buffet, schauen Sie, welche Speisen es dort gibt und was Ihr Kind bedenkenlos essen kann. Nicht immer sind Kinder-Buffets empfehlenswert!
Erwachsene essen gerne im Restaurant, weil sie die besonderen (vielleicht landestypischen) Gerichte und die Urlaubsatmosphäre genießen. Das kennen Sie von sich eventuell auch. Außerdem müssen Sie nicht selbst einkaufen, kochen und die Küche aufräumen. Kinder sehen das häufig anders. Sie sind noch nicht so reif, das zu genießen. Wenn Sie mit Ihrer Familie in ein Restaurant zum Essen gehen, wählen Sie es sehr sorgfältig aus! Vielleicht finden Sie in einem Reiseführer ein Restaurant, das als besonders kinderfreundlich angepriesen wird. Neben einem Kinder-Hochstuhl für die Kleinen gibt es bestimmt Mal-Sachen oder ein kleines Spiel für den Tisch, damit das Warten nicht so schwer fällt. Sicherheitshalber sollten Sie aber immer etwas für die Beschäftigung Ihres Kindes dabei haben, damit Ihr Kind zufrieden ist und andere Gäste durch Unruhe am Tisch und Herumlaufen im Lokal nicht stört. Besuche von bei Kindern beliebten Fast-Food-Restaurants besser nur ab und zu mit einplanen.
Gesundes Essen für Kinder ist im Restaurant sehr schwierig. Verzichten Sie eventuell auf die Kinderkarte. Viele Restaurants bieten als Kindergerichte lediglich Klassiker wie Nudeln mit Tomatensoße oder Schnitzel mit Pommes frites oder Pizza an. Laut einer Umfrage (Online-Reservierungsplattform für Restaurants: bookatable) befürchtet ein Drittel aller Eltern, die mit ihren Kindern essen gehen, nur ungesunde Gerichte auf der Kinderkarte zu finden. Leider haben sie meistens Recht.
Ist das Restaurant auf Kinder eingestellt, ist der Koch vielleicht dazu bereit auf spezielle Wünsche einzugehen. Sie können beim Bedienungspersonal nachfragen, ob die Küche einen individuellen Kinderteller zusammenstellen kann. Gemüse, Kartoffeln oder Nudeln mit Fisch oder Fleisch dürften kein Problem darstellen. Das Essen sollte möglichst einfach und ohne ausgefallene Zutaten zubereitet werden. Ein fürsorglicher Koch ist bestimmt bereit dazu. Achten Sie darauf, dass das Fleisch oder der Fisch gut durchgebraten ist. Lassen Sie die Soße und mögliche Beilagen separat servieren, so dass sich Ihr Kind einen Überblick verschaffen kann. Ein besonders kinderfreundliches Restaurant wird die Speisen kindgerecht würzen und (hoffentlich!) wenig Salz verwenden, da zu viel Salz für Kinder sehr ungesund ist.
Oder Sie fragen nach, ob ein Erwachsenengericht als halbe Portion für Ihr Kind bestellt werden kann; natürlich zum halben Preis. Wählen Sie gemeinsam mit Ihrem Kind aus, was es essen möchte. Gehen Sie auf Ihr Kind ein. Kommt das Ausgewählte an den Tisch, vergessen Sie bitte nicht, dass das Essen ungewohnt ist und Ihr Kind es ablehnen könnte. Zwingen Sie Ihr Kind nicht dazu, das Gericht aufzuessen.
Ist Ihr Kind noch klein, bekommen Sie sicherlich auf Anfrage einen Teller zum Mitnaschen für Ihr Kind hingestellt. Ihr Kind kann sich von Ihrem Teller bedienen und probiert auch mal neue unbekannte Gerichte.
Bei großen Kindern sollten Sie auf jeden Fall versuchen, ihnen landestypische Gerichte nahezubringen. Ihr Kind wird mit der Zeit begreifen, dass diese Speisen neben der Sprache (falls Sie im Ausland sind) Bestandteil der anderen Kultur sind. Und es lernt andere Lebensmittel und Gewürze kennen.
Vielleicht bekommt Ihr Kind dann auch Lust, das eine oder andere mit Ihnen gemeinsam zuhause auch mal nach zu kochen. Vielleicht besorgen Sie sich im Urlaub sogar ein Reisekochbuch. Bei mir zuhause stehen schon einige interessante im Regal.

 

Einen kulinarischen Urlaub mit Ihrer Familie wünscht Ihnen
Sabine Timmermann

Februar 2016

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